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Fünf gute Gründe für gebührenfreie Kitas:
1. Familien entlasten: Der Besuch einer Kindertagesstätte kostet oft mehrere hundert Euro pro Monat. Durch die Abschaffung dieser Gebühren werden Familien effektiv finanziell entlastet.
2. Mehr Bildungsgerechtigkeit: Die Grundlage für eine erfolgreiche Bildungsbiographie wird bereits im Kindesalter gelegt. Daher sollte jedes Kind von Beginn an die bestmögliche Förderung erhalten, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.
3. Kinderarmut bekämpfen: Einkommensschwache Familien sind trotz sozialer Staffelung von Kita-Gebühren überdurchschnittlich hoch belastet. Fallen die Beiträge weg, fördert dies die gesellschaftliche Teilhabe und die Bildungschancen von allen Kindern ganz ohne Stigmatisierung.
4. Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Eltern sollten nicht arbeiten müssen, nur um die Betreuungskosten für ihre Kinder bezahlen zu können. Ein qualitätsvolles und gebührenfreies Betreuungsangebot soll die Berufstätigkeit, insbesondere von Frauen, ermöglichen.
5. Gleichwertige Lebensverhältnisse: Es darf nicht vom Wohnort abhängen, ob der Besuch einer Kita mehrere hundert Euro kostet oder nicht. Durch die Unterstützung des Landes wird es auch kleineren und finanzschwachen Kommunen möglich, beitragsfreie Kinderbetreuung zu gewähren.
Die Gebührenfreiheit ist der effektivste Weg, alle Familien zu entlasten. Laut Institut der Deutschen Wirtschaft ist es auch das einzige Modell einer Angleichung der landesweit unterschiedlich hohen Gebühren bei dem am Ende nicht doch ein Teil der Eltern mehr als bisher zahlen muss.1
Nun kann man der Auffassung sein, Reiche sollten finanziell mehr zum Gemeinwohl beitragen als andere. Nur braucht es dann eine andere Besteuerung von hohen Einkommen und keine KitaGebühren, Schulgeld oder Studiengebühren. Bildung und Kinder sollten nicht zum nachteiligen Faktor bei der gesellschaftlichen Umverteilung werden.
Insofern ist die Abschaffung der Kita-Gebühren auch keine „Politik mit der Gießkanne“, denn die Maßnahme nimmt ganz gezielt Familien und insbesondere Kinder unabhängig von ihrer Herkunft in den Blick. Und genau die brauchen wir angesichts großer Herausforderungen wie dem demographischen Wandel für eine gute Zukunft.
Fernab dieser Grundsatzfrage hat die soziale Staffelung Schwächen und bringt Nachteile mit sich, sodass sie nur ein erster Schritt sein kann.
Soziale Staffelung gibt es bereits, sie ist aber nicht effektiv genug!
Bei strenger Staffelung zahlen Kommunen und Eltern drauf!
Gute-Kita-Gesetz verbessert Staffelung, aber Gebührenfreiheit muss trotzdem kommen!
1 IW-Report 2018-50 des Institut der Deutschen Wirtschaft
2 ElternZOOM 2018 Studie der Bertelsmann Stiftung
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